Ein kürzlich veröffentlichtes systematisches Review mit enthaltener hochwertiger Analyse (Metaanalyse) fasste die aktuellen Erkenntnisse der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kontext mit marinen Omega-3-Fettsäuren zusammen.
Die Wissenschaftler berechneten die Gesamtwirkung der nach dem Zufallsprinzip zugeordneten und kontrollierten Interventionsstudien (RCT), die den Einfluss der marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) in der Therapie von ADHS untersucht hatten. Ebenso fassten sie die Studienergebnisse zahlreicher Fall-Kontrollstudien zusammen.
Ergebnisse
Die Auswertung von sieben RCTs mit insgesamt 534 Teilnehmern ergab, dass marine Omega-3-Fettsäuren die klinischen Symptome bei ADHS deutlich (hoch signifikant) verbessern können. Die Zusammenfassung drei weiterer RCTs ergab eine deutliche (hoch signifikante) Verbesserung der Aufmerksamkeitsfähigkeit. Aus den Ergebnissen der Fall-Kontrollstudien zeigte sich, dass ADHS-Erkrankte im Vergleich zu Gesunden geringere Konzentrationen an EPA, DHA und Gesamt-Omega-3-Fettsäuren aufwiesen.
Zusammenfassung
Marine Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, sind nach Zusammenfassung zahlreicher Studienergebnisse eine sinnvolle Therapiemaßnahme bei ADHS.
Chang JC, Su KP, Mondelli V, Pariante CM.
Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids in Youths with Attention Deficit Hyperactivity Disorder (ADHD): A Systematic Review and Meta-Analysis of Clinical Trials and Biological Studies.
Neuropsychopharmacology.
7/2017