Verhütungsmethoden

Neben den natürlichen Verhütungsmethoden gibt es diverse chemische und mechanische Methoden der Verhütung, zu denen ich Ihnen hier einen Überblick geben möchte.

Nachfolgende Verhütungsmethoden sind hormonfrei und günstig, erfordern allerdings sehr viel Disziplin:

Die Temperatur-Methode
Jeden Morgen, immer zur gleichen Uhrzeit, misst die Frau ihre Körpertemperatur und trägt den Wert auf einem Kurvenblatt ein. Aus dem Verlauf der Kurve kann sie im nachhinein ihren Eisprung ersehen und auf ihre unfruchtbaren Tage schließen.

Die Schleim-Methode (auch Mucus- oder Billings-Methode genannt)
Die Beschaffenheit des Gebärmutterhalsschleimes verändert sich im Laufe des Zyklus: Der Schleimpfropf im Gebärmutterkanal wird immer dünnflüssiger. Es entsteht eine zunehmend feuchte Empfindung am Scheidenausgang, die den nahenden Eisprung ankündigt. Durch die tägliche Untersuchung des Schleims (das Ergebnis wird ebenfalls auf ein Kurvenblatt eingetragen) kann die Frau ihre fruchtbaren Tage bestimmen.

Die Kombinations-Methode (auch Symptothermale Methode genannt)
Temperatur-Methode und Schleim-Methode werden miteinander kombiniert. Auf diese Weise lässt sich der nahende Eisprung voraussehen und feststellen, wann er vorüber ist.

Als Verhütungsmethoden mit Hormonen sind zu empfehlen:

Die Anti-Baby-Pille ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Zusammensetzungen. In Deutschland sind über 50 verschiedene Pillenpräparate auf dem Markt. Die Verträglichkeit kann je nach Zusammensetzung besser oder schlechter sein, da Frauen sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Stoffe reagieren. Die meisten Frauen in Deutschland nehmen Präparate, bei denen jede Tablette der Packung die gleiche Hormonmenge Östrogen und Gestagen enthält (so genannte Einphasen-Kombinationspräparate). Dabei nimmt die Frau an 21 Tagen jeweils eine Pille, dann folgt eine Einnahmepause von sieben Tagen. Auch während dieser Pause ist der Empfängnisschutz gewährleistet. Nach der Einnahmepause beginnt ein neuer Einnahmezyklus. Der Empfängnisschutz besteht nicht mehr, sobald die Pille abgesetzt wird.

Beim Verhütungspflaster Evra ist der Wechsel wöchentlich vorgesehen. Nach 3 Wochen wird eine Woche pasusiert.

Der Verhütungsring (Nuvaring) wird am 1.Zyklustag in die Scheide eingesetzt und gibt 3 Wochen Hormone frei. Danach wird nach dem gleichen Prinzip eine Woche pausiert.

Als Langzeitverhütungsverfahren eignen sich: 

Die Spirale (Intrauterinpessar IUP) mit Kupfer besteht aus einem flexiblen gewebefreundlichen Material und ist T-förmig. Der vertikale Arm ist mit Kupfer umwickelt, das kontinuierlich in die Umgebung abgegeben wird. Die Wirkung beruht auf einer Fremdkörperreizung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) durch die Kupfer-Ionen. Die Folge ist eine aseptische (sterile) oberflächliche Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) mit vermehrt auftretenden Makrophagen und Leukozyteninfiltrationen (Abwehrzellen des Körpers). Es kommt zu einer Hemmung der Einnistung der Eizelle in die Schleimhaut. Außerdem wirken die Kupfer-Ionen sowohl auf die Spermien (Samenzellen) als auch auf die Blastozyste (befruchtete Eizelle) toxisch. Die unterschiedlichen Modelle unterscheiden sich durch die Größe der Kupferoberfläche. Manche Ausführungen besitzen kleine Gold-Clips, die das IUP im Ultraschall besser sichtbar machen. Des Weiteren führt die chemische Interaktion von Kupfer und Gold zu einer längeren Wirksamkeit, so dass die normale Liegezeit einer Kupferspirale von 3-5 Jahren auf 7-10 Jahre verlängert werden kann.

Die Kupferkette (Gynefix®) ist eine neue Alternative zur Spirale. Sie besteht aus sechs kleinen Kupferzylindern, die an einem Nylonfaden aufgereiht sind. Ein Ende der Kette wird an der Gebärmutterwand fixiert, das zweite hängt frei in der Gebärmutter. Die Kupferkette ist flexibel und passt sich der Gebärmutter an. Dadurch treten im Vergleich zu den Kupferspiralen seltener verstärkte Blutungen und Schmerzen auf. Die Kette gibt es in zwei verschiedenen Größen: für große sowie für kleine bis normalgroße Gebärmuttern. Wie die Spirale kann sie bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben.

Bei der sog. Gestagenspirale (Hormonspirale, Mirena) handelt sich um ein Intrauterinpessar, das im vertikalen Kunststoffzylinder das Gelbkörper Hormon Levonorgestrel enthält, das kontinuierlich in die Gebärmutter freigesetzt wird. Da die Substanz direkt in der Gebärmutterhöhle abgegeben wird, sind nur geringe Hormonkonzentrationen für ihre verhütende Wirkung notwendig. Das bedeutet, dass die resorbierten (ins Blut aufgenommenen) Mengen und damit der Blutspiegel sehr gering sind und damit auch die allgemeine Nebenwirkungsrate des Hormons.

Zusätzlich zu einer Fremdkörperirritation beruht die Wirkung der Gestagenspirale auf einer gestagenbedingten Eindickung des Zervixschleims (Zervixbarriere), so dass das Aufsteigen der Spermien in die Gebärmutter verhindert wird, einer Verringerung der Tubenmotilität – dieses führt zu einer Störung des Transports der Eizelle in die Gebärmutterhöhle – und einer Inaktivierung der Spermien. Weiterhin verhindert das Hormon Gestagen den zyklusgerechten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Eine eventuell doch befruchtete Eizelle kann sich dann nicht in die Schleimhaut einnisten. Die reduzierte Schleimhautdicke geht meist mit einer schwächeren Monatsblutung (Hypomenorrhoe) einher, was viele Frauen begrüßen. Gelegentlich bleibt die Periode auch ganz aus.

Die Einlage einer Spirale (IUP-Einlage) stellt einen sensiblen Eingriff dar, der auf intensiver Vorbereitung und der Erfahrung des behandelnden Arztes aufbaut. Eine regelmäßige IUP-Lagekontrolle verhindert Komplikationen während der Anwendung bzw. nach der Einlage.

Wann ist eine Spirale (Intrauterinpessar oder -kette) eine geeignete Kontrazeptionsmethode (Verhütungsmethode)?

  • wenn die regelmäßige Einnahme oraler Kontrazeptiva (Pille) nicht gewährleistet ist
  • bei Patientinnen, die orale Kontrazeptiva nicht anwenden können, z. B. wegen Neigung zur Thrombose (Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Gefäß bildet)
  • bei Frauen in der späten fertilen (fruchtbaren) Phase, wenn orale Kontrazeptiva wegen des Alters oder wegen Erkrankungen nicht mehr genommen werden sollten oder zur Vermeidung einer Sterilisation
  • bei Frauen, die unter Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) oder verstärkter Regelblutung (Hypermenorrhoe) leiden, ist die Gestagenspirale eine besonders geeignete Verhütungsmethode
  • bei jungen Frauen, die unbeschwert verhüten wollen.

Das Intrauterinpessar ist eine bewährte Verhütungsmethode. Die IUP-Einlage garantiert eine sichere Langzeit-Verhütung.

Sprechen Sie mich an. Wir finden für jede Frau die passende Verhütung.