Fast jeder Erwachsene hat spätestens im höheren Lebensalter bereits die Empfehlung bekommen, ein so genanntes Belastungs-EKG durchführen zu lassen. Was geschieht eigentlich bei dieser Vorsorge-Untersuchung?
Mittels Belastungs-EKG wird die Arbeitsleistungsfähigkeit des Herzens überprüft, wobei auftretende Veränderungen registriert und später ausgewertet werden können.
Ein Belastungs-EGK ist ein Elektrokardiogramm, das bei Belastung – das heißt unter körperlicher Aktivität – durchgeführt wird. Die Belastung wird dabei durch körperliche Arbeit mittels Laufband oder Fahrrad-Ergometer erzeugt. Je nach Watt-Zahl entspricht die Belastung dabei normalem Gehen bis hin zu schnellem Radfahren oder Jogging.
Durch die Elektrokardiographie können die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern abgeleitet und als Kurven im Elektrokardiogramm (EKG) dargestellt werden.
Im Herz befindet sich ein spezielles Reizbildungssystem, indem sich die elektrische Erregung bildet, die dann über das Reizleitungssystem ausgebreitet wird. Dadurch wird die Kontraktion des Herzens, das heißt seine Pumpfunktion, ermöglicht.
Die Erregung entsteht im Sinusknoten, welcher im rechten Vorhof des Herzens sitzt. Den Sinusknoten bezeichnet man auch als Schrittmacher, da er das Herz mit einer bestimmten Frequenz antreibt. Vom Sinusknoten gelangt der elektrische Impuls über die Muskulatur der beiden Vorhöfe des Herzens auf den AV-Knoten. Dieser dient als Ventil für die Erregungsweiterleitung auf die Herzkammern. Vom AV-Knoten wiederum breitet sich die Erregung über das Reizleitungssystem auf die Muskulatur der beiden Herzkammern aus.
Diese elektrischen Impulse werden mit Hilfe von Elektroden (Klebeelektroden) abgeleitet. Die Elektroden werden dazu auf den Armen, Beinen und dem Brustkorb angebracht. Ein EKG-Gerät verstärkt diese Impulse und stellt sie entweder als EKG-Kurve auf einem Bildschirm dar, beziehungsweise druckt sie auf einem Papierstreifen aus.
Beim Belastungs-EKG werden Elektroden auf die Haut im Bereich des Herzens geklebt, die die Herzaktion messen. Vor Beginn der Belastung wird zunächst ein Ruhe-EKG geschrieben, und der Ruhepuls sowie der Blutdruck vor Belastung werden bestimmt.
Anschließend wird beispielsweise auf einem Fahrrad-Ergometer gefahren. Dabei wird die Watt-Zahl, also die Belastung, kontinuierlich in regelmäßigen Abständen von zwei Minuten erhöht. Neben der Aufzeichnung des EKGs werden gleichzeitig Puls und Blutdruck gemessen, um weitere wertvolle Hinweise auf die Leistungsfähigkeit des Herzens zu erhalten.
Auch in der Erholungsphase nach Beendigung der Belastung werden EGK und Blutdruck noch weiterhin für bis zu zehn Minuten regelmäßig etwa alle zwei Minuten erfasst.
Durch das Belastungs-EKG kann eine bestehende Herzerkrankung erkannt werden.
Gleichzeitig kann der Erfolg einer Rehabilitationsmaßnahme oder medikamentösen Therapie überwacht werden.
Das Belastungs-EKG dient somit Ihrer Gesundheit: Ein gesundes Herz ist eine wichtige Voraussetzung für Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit bis ins hohe Lebensalter.