Kraftprobe im Alltag: 5 Kilo als möglicher Gesundheitsmarker
Bereits die Schwierigkeit, ein Gewicht von fünf Kilogramm zu heben, kann bei älteren Menschen auf ein erhöhtes Risiko für chronische und muskuloskelettale Erkrankungen hinweisen. Das berichten Forschende in einer aktuellen Studie. Muskelschwäche sei ein bekannter Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen, erklärten die Wissenschaftler – bisherige Tests dazu seien jedoch meist auf klinische Umgebungen beschränkt. Es benötige daher einfache, alltagstaugliche Methoden zur Einschätzung der Muskelkraft.
Das Team analysierte Daten von über 51.000 Personen ab 50 Jahren aus 15 europäischen Ländern, die an der SHARE-Studie (2013–2020) teilgenommen hatten. Rund 19,5 % der Teilnehmenden gaben an, beim Heben von 5 Kilogramm Schwierigkeiten zu haben. In den folgenden vier Jahren zeigten diese Personen häufiger Anzeichen für geringere Lebensqualität, depressive Symptome, schwache Handkraft und Arthrose. Zusätzlich bestand ein leicht bis moderat erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Herzinfarkt, Diabetes, Bluthochdruck, Alzheimer, Schlaganfall oder Hüftfrakturen. Männer waren dabei stärker betroffen als Frauen.
Die Wissenschaftler betonen: Die Schwierigkeit, ein solches Gewicht zu heben, könnte ein leicht anwendbarer Hinweis auf nachlassende Muskelkraft und gesundheitliche Risiken sein, insbesondere außerhalb der Klinik. Zwar belegt die Studie keinen ursächlichen Zusammenhang, doch der Befund könne zur Früherkennung beitragen.
Qaisar, R. et al.
The simple task of lifting five kilograms serves as a predictor of age-related disorders in old adults
Scientific Reports
5/2025
- Gesundheit & Medizin